Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Weltoffenheit und internationale Erfahrung erleichtern dir als Absolventin oder Absolvent eines wirtschafts- oder sozialwissenschaftlichen Studiengangs den Berufseinstieg erheblich. Ein Jurastudium in Deutschland wiederum ist vor allem dann für dich interessant, wenn du dich gründlich mit dem deutschen Rechtssystem beschäftigen willst. So wirst du nicht nur für den deutschen Arbeitsmarkt interessant: Dein Expertise erhöht auch deine Chancen, in anderen Ländern für internationale Kanzleien tätig zu werden.

Kurz & Knapp

In der Betriebswirtschaftslehre (BWL) geht es um Unternehmen, während sich die Volkswirtschaftslehre (VWL) mit ökonomischen Fragestellungen von gesamtgesellschaftlicher Trageweite befasst.

Die Sozialwissenschaften widmen sich all den Faktoren, die uns als Menschen und Gesellschaft beeinflussen.

Und wer sich für Jura entscheidet, kann neben dem Gerichtssaal auch die Wirtschaft zu seinem Arbeitsplatz machen.

Wirtschaftswissenschaften

In den klassischen Studiengängen ist die Ausbildung an deutschen Hochschulen breit angelegt: In der Betriebswirtschaftslehre (BWL) geht es um die Bedingungen, Veränderungen und Abläufe in Unternehmen. Die Volkswirtschaftslehre (VWL) wiederum befasst sich mit ökonomischen Fragestellungen zur gesamten gesellschaftlichen Bandbreite und versucht, die entsprechenden Abläufe und Zusammenhänge zu verstehen. Das Grundstudium der beiden Fächer ist an deutschen Hochschulen oft ganz ähnlich. Du kannst auch eines der vielen englischsprachigen Studienangebote wählen. Aber: Wenn du später in einem deutschen Unternehmen arbeiten möchtest, ist es wichtig, dass du die deutsche Sprache lernst.

Wirtschaftliches Know-how ist vielfach gefragt

Von der Gesundheitswirtschaft bis zum Kulturmanagement kommt heute kaum eine Branche ohne wirtschaftliches Fachwissen aus. Entsprechend vielseitig sind die beruflichen Möglichkeiten für Wirtschaftswissenschaftler. Man findet sie überall, in leitenden Positionen in einem städtischen Unternehmen ebenso wie in den Personalabteilungen von Großbetrieben, in Controlling oder Vertrieb, in der Beratung und im Consulting, im Vorstand von Konzernen und mittelständischer Unternehmen. Studiengänge wie Sportökonomie, Verkehrsbetriebswirtschaft oder Management im Gesundheits- und Sozialbereich verbinden wirtschaftliches Know-how mit speziellem Branchenwissen und bereiten dich ganz gezielt auf eine Tätigkeit in entsprechenden Bereichen vor.
„Global Player“ wie BMW oder Siemens sind weltbekannt. In Deutschland gibt es jedoch auch viele mittelständische Unternehmen, die mit ihren Spezialisierungen Weltmarktführer sind. Nicht zuletzt kleine und mittlere Unternehmen suchen gut ausgebildete Wirtschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit internationaler Erfahrung. Wie groß der Bedarf ist, zeigt sich auch an den Hochschulen: Etwa zehn Prozent der Studierenden entscheiden sich in Deutschland inzwischen für das Fach Internationale Betriebswirtschaft/Management – doppelt so viele wie für die Volkswirtschaftslehre.

Sehr beliebt sind auch Studiengänge im Bereich Banking & Finance. Hier lernst du, wie international vernetzte Märkte, das Bankengeschäft und die sich ständig wandelnden Finanzmärkte funktionieren. Ganz wichtig: Du solltest dich gerne mit mathematischen und statistischen Methoden beschäftigen, denn sie sind ein wesentlicher Bestandteil des Studiums.

Sozialwissenschaften

Wovon werden Menschen und Gesellschaften beeinflusst? Von der Wirtschaft natürlich, aber ebenso von Kultur und Politik. In sozialwissenschaftlichen Studiengängen wie der Soziologie und den Politikwissenschaften hast du es fächerübergreifend mit vielen verschiedenen Disziplinen zu tun. Zu Psychologie und Pädagogik gibt es ebenso Berührungspunkte wie zu den Wirtschaftswissenschaften, zu Ethnologie und Geschichte.

INFO

Schwerpunkte setzten: Möglichst früh orientieren

Die empirische Forschung ist ein wichtiger Teil des sozialwissenschaftlichen Studiums. Über Befragungen, Beobachtungen oder Messungen werden Aussagen gesammelt und anschließend ausgewertet. Auch hier solltest du deshalb mathematisches Verständnis mitbringen, denn die Statistik gehört zu den Grundlagenfächern. Du lernst in diesem Fach, Informationen zu beschaffen, sie zu strukturieren und darzustellen. Das ist eine der wesentlichen Qualifikationen, auf die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber achten.
Das ist wichtig, denn im Gegensatz zu anderen Fächern wie Medizin oder Naturwissenschaften ist das Berufsbild von Soziologen nicht klar umrissen. Jobmöglichkeiten gibt es jedoch viele: Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler arbeiten in der Markt- und Meinungsforschung, für Parteien, Verbände, Stiftungen und Vereine, aber auch im Personalwesen, in der Unternehmensplanung oder im Marketing. Du solltest dich daher möglichst früh orientieren und schon während des Studiums Schwerpunkte setzen, beispielsweise über Praktika oder Zusatzfächer.

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Jura

Zivilrecht, Strafrecht und Öffentliches Recht – in den ersten Semestern beschäftigst du dich vor allem mit den drei Hauptgebieten des deutschen Rechtssystems. Später wählst du ein weiteres Fach hinzu, zum Beispiel Wirtschaftsrecht. Die Regelstudienzeit für ein Jurastudium in Deutschland liegt bei acht bis zehn Semestern, für alle Fälle solltest du jedoch etwas mehr Zeit einplanen. Du musst viele komplizierte Texte lesen und schriftlich sehr präzise formulieren, das kann eine große Herausforderung sein.
Zwischen der Ersten und Zweiten Juristischen Staatsprüfung absolvierst du ein zweijähriges Referendariat: Das ist eine Praxisphase mit fünf oder sechs verschiedenen Stationen etwa an einem Gericht, in Behörden oder in Anwaltsstationen. Nur wer beide Staatsexamina bestanden hat, kann in Deutschland als Anwältin oder Anwalt, als Richterin oder Richter oder als Staatsanwältin oder Staatsanwalt arbeiten. Es gibt jedoch auch andere Wege: Mehr als vierzig Prozent aller mit Jura-Abschluss in Deutschland nehmen einen Job in der Wirtschaft an: als Justiziarin oder Justiziar, oder als Syndikus in einem Unternehmen, als Aktuarin oder Aktuar in der Versicherungsbranche oder auf politischer Ebene.

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Kombination aus juristischen und betriebswirtschaftlichen Inhalten

Vor allem Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, aber auch einige Universitäten, bieten rechtswissenschaftliche Studiengänge an, die mit dem Bachelor (LL. B.) oder dem Master (LL. M.) enden. Die meisten verbinden juristische und betriebswirtschaftliche Inhalte miteinander. Wirtschaftsjuristinnen und -juristen sind in Deutschland bei Verbänden, Verwaltungen oder in der Unternehmensberatung sehr gefragt.
Du hast schon ein rechtswissenschaftliches Studium abgeschlossen und interessierst dich für die Feinheiten des deutschen Rechts? Dann könnte ein Aufbaustudiengang für dich das Richtige sein. Einige Hochschulen in Deutschland bieten Masterstudiengänge an, die in zwei Semestern Grundlagen und Spezialkenntnisse des deutschen Rechtsystems vermitteln. Sie bereiten dich beispielsweise auf die Tätigkeit in einer internationalen Rechtsanwaltskanzlei in deinem Heimatland vor.

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