Alster am Lattenkamp
Alster am Lattenkamp© Christina Höhnen

Wassersport in Hamburg

Nicht umsonst gilt Hamburg als das „Venedig“ des Nordens. Und neben zahlreichen Kanälen in der Stadt gibt es auch prächtige Natur in der Umgebung. Das macht Hamburg zu einem außergewöhnlichen Ort, den man am besten vom Wasser aus erkunden kann.

Kurz & Knapp

Der Hochschulsport in Hamburg ist hervorragend organisiert und bietet dir viele preisgünstige Möglichkeiten, auf dem Wasser aktiv zu werden.

Ob Kajaks, Kanus, Ruder- oder Segelboote – du kannst sie dir inklusive Ausrüstung ausleihen und auch Kurse verschiedener Schwierigkeitsstufen machen.

Von Tretbootfahren bis Rudern

Wusstest du, dass Hamburg sogar mehr Brücken hat als Venedig? Das liegt an den vielen Kanälen, die sich durch die Stadt ziehen. Die gesamte Stadt lebt vom Wasser. Der Hamburger Hafen beliefert über die Elbe 170 Länder mit Waren und ist einer der wichtigsten Wirtschaftsstandorte Deutschlands.

Auch wer in Hamburg lebt, profitiert vom Wasser, entspannt gern am Elbstrand oder fährt mit einem Boot über die Alster und deren Kanäle. Wer kein eigenes Boot hat, kann sich an vielen Stellen in der Stadt Tretboote, Kajaks oder Kanus .

Die sogannte Liebesinsel im Stadtparksee. Dort können auch verschiedene Boote ausgeliehen werden.
Die sogannte Liebesinsel im Stadtparksee. Dort können auch verschiedene Boote ausgeliehen werden.© Christina Höhnen

Für Studierende, die das Bootfahren hier zu ihrem Hobby machen wollen, bietet die Universität Hamburg an. Außerdem kann man dort Kanus ausleihen und absolvieren

Wer eher auf der Suche nach Gesellschaft beim Kanu- oder Kajakfahren ist, kann auch an einer Wochenendtour des Hochschulsports teilnehmen. Auch das Segeln kannst du hier lernen: Viele nutzen in Hamburg ihren Segelschein, um nach Feierabend oder am Wochenende auf der Außenalster zu segeln. 

Blick auf den sogenannten Feenteich
Blick auf den sogenannten Feenteich© Christina Höhnen

Mehr eine Bewegung als ein Trend: SUP

Wer weniger Zeit und Geld investieren will, um Spaß auf dem Wasser zu haben, sollte Stand-up-Paddling ausprobieren. Dabei balanciert man auf einer Art Surfbrett und setzt es mit einem Paddel in Bewegung. Das Stand-up-Paddling stammt ursprünglich aus Tahiti, wo man sich zum Fischen auf ähnliche Weise auf Kanus auf dem Meer fortbewegte. Zuerst wurde die Sportart auf Hawaii und in anderen Ländern immer populärer.

2500 Brücken hat Hamburg
8,1 % Wasseroberfläche Hamburgs
22 Kanäle hat die Alster
56 km Alsterlänge

Eine Bootstour mit Conor Stinson aus Kanada

Conor Stinson ist bereits Bootsbesitzer: Mit dem eigenen aufblasbaren Boot schippert der gebürtige Kanadier zusammen mit seiner Freundin regelmäßig durch die Kanäle Hamburgs. Los geht es am Bootsstieg Lattenkamp.

Während der Fahrt erzählt Conor, wie er sich in Hamburg eingelebt hat. Der 28-Jährige kam aus den USA nach Deutschland. Erst hat ihn die Liebe zu seiner deutschen Freundin in die Hansestadt verschlagen. Mit seinem Bachelorabschluss in Business IT fand er schnell einen Job in der IT-Branche. Dann begann er an der Universität Hamburg sein Masterstudium in International Business.

„Ich finde es unglaublich, wie viele ruhige Ecken es in Hamburg gibt. Es fällt schwer zu realisieren, dass es eine Millionenstadt ist.“

Conor Stinson

Conor mit seiner Freundin Vanessa und der Autorin im Paddelboot
Conor mit seiner Freundin Vanessa und der Autorin im Paddelboot© Christina Höhnen

Nach wenigen Metern kommen uns die ersten Stand-up-Paddler entgegen. Das wollen Conor und Vanessa auch bald ausprobieren. Während es an prächtigen Stadtvillen vorbeigeht, müssen sie das Boot schnell Richtung Rand der Alster manövrieren. Eine Gruppe Ruderprofis kommt ihnen mit hohem Tempo entgegen. Geschafft – sie konnten rechtzeitig ausweichen. Ansonsten geht es auf der Alster und den Kanälen ruhig zu. Nur ab und zu muss man sich vor Segel- oder Aussichtsschiffen in Acht nehmen. Jedoch hat es auch etwas Gutes, an den Rand eines Kanals gedrängt zu werden: Mit etwas Glück kann man ein paar frische Beeren an den Hängen sammeln, aber Achtung vor Dornen!

Blick auf eine Gartenlaube
© Christina Höhnen

Ruhe in der Millionenstadt

Conor schätzt besonders die vielen Möglichkeiten, die Hamburg bietet, um in der Natur seine Freizeit zu verbringen: „Ich finde es unglaublich, wie viele ruhige Ecken es in Hamburg gibt. Es fällt schwer zu realisieren, dass es eine Millionenstadt ist.“ Auch wenn sich Hamburg für Conor oft wie ein Erholungsort anfühlt, hat es alle Vorteile einer Großstadt: Zum Beispiel die vielen Bars und Cafés, die direkt am Wasser liegen. Wer erschöpft vom Paddeln in der Sonne ist oder vor dem Regen Unterschlupf sucht, findet an vielen Stellen ein schönes Plätzchen, um sich zu stärken. „Das fühlt sich wie Urlaub an“, sagt Conor. Währenddessen reicht eine Kellnerin aus einem Café nördlich der Außenalster Kuchen und Saftschorle direkt ins Boot.

Danach erzählt Conor von seinem Start in Hamburg. Bevor er herzog, verbrachte er einige Wochen mit seiner Freundin Vanessa in Berlin. Von dort bewarb er sich an der Universität Hamburg und regelte Formalitäten wie zum Beispiel sein Arbeitsvisum. Daraufhin bewarb er sich auf einen Job in der IT-Branche in Hamburg. Schnell bekam er die Zusage. Er erhoffte sich dadurch einige wichtige Erkenntnisse für sein Masterstudium.

Gemeinsam im Park entspannen

Den Standort Deutschland wählte er nicht nur, um bei seiner Freundin zu sein, sondern weil er eine ideale Chance für seine Weiterbildung sieht: „Ich habe von vielen Ex-Studierenden hier gehört, dass sie ihre späteren Beschäftigungsorte bereits im Studium kennengelernt haben. Das liegt oft daran, dass es eine engere Zusammenarbeit mit Unternehmen und der Universität oder Hochschule gibt. Das finde ich super“, sagt Conor.

Die Bootstour endet heute im Hamburger Stadtpark. Er gehört zu Conors Lieblingsplätzen: „Ich mag es hier sehr. Allgemein ist das Entspannen im Park etwas sehr Schönes in Deutschland. Die Kultur, sich draußen in einem kleinen Kreis zusammenzusetzen und die Natur zu genießen, begeistert mich. Ich habe elf Jahre in North Carolina in den USA gelebt, dort hat sich jeder nur nach Hause in die temperierten Räume geflüchtet“, erzählt Conor.

Es war ein wunderbarer Tag am Hamburger Wasser. Für Conor und seine Freundin Vanessa werden hoffentlich noch viele weitere folgen – vielleicht demnächst auf dem Stand-up-Paddelboard.

Fazit

In Hamburg kannst du aus verschiedenen Wassersportarten wählen und sie als neues Hobby einfach in deinen Alltag integrieren. Denn mit Alster, Elbe und Hafen ist das Wasser in dieser Stadt nie weit entfernt.